Tag Archives: digitale gesellschaft

Rettet das Internet!

Das Internet ist in Gefahr!

Die Zeit des freien, offenen und gleichberechtigten Internets ist vorbei! Zumindest wenn es nach derzeitigen politischen Forderungen geht. Das Stichwort hierbei heißt Netzneutralität und diese droht abgeschafft zu werden.

Was ist Netzneutralität?

Netzneutraliät bedeutet unter anderem, dass alle Datenpakete gleich behandelt werden. Wenn man beispielsweise ein Youtube-Video schaut, werden die Daten genauso übertragen, wie wenn eine Website bei einem kleinen, unbekannten Anbieter angesurft wird.

Um das verständlicher zu machen, gibt es dieses kurze Video, dass erklärt was man unter Netzneutralität verstehen kann:
[Direktlink]
Wer etwas mehr Zeit hat, eine Langfassung von dem Video gibt es auch:
[Direktlink]

In Slowenien und den Niederlanden gibt es bereits Gesetze die die Netzneutralität regeln. Entgegen vieler Kritiker hat das nicht zu einem wirtschaftlicher Nachteil in diesen Ländern geführt.

Im Gegenteil: NutzerInnnenrechte wurden gestärkt und nur mit einer funktionierenden gesetzlichen Regelung zur Netzneutralität lässt sich sicherstellen, dass sich (bessere) Alternativen zu bestehenden Services und neue Startups bilden können. Projekte wie beispielsweise die Wikipedia, wären ohne Netzneutralität in der Form nicht möglich gewesen.

Kampagne für ein offenes Netz: savetheinternet.eu

savetheinternet.eu
Auf EU-Ebene gibt es momentan einen Vorschlag für eine Verordnung, die die Netzneutralität abschaffen würde. Das wollen wir nicht zulassen! Deswegen wurde die Kampagne SaveTheInternet.eu ins Leben gerufen. Daran beteiligt sind die Initiative für Netzfreiheit, Digitale Gesellschaft, La Quadrature du Net, EDRi und Access Now.

Auf der Kampagnenseite erfahrt ihr, was ihr tun könnt um die Netzneutralität in Europa zu retten: kontaktiert eure Europa-Abgeordneten!
Das klingt für manche jetzt vielleicht etwas anstrengend oder überfordernd – ist es aber nicht. Auf der Seite werden euch Schritt für Schritt Informationen geliefert, wie ihr das einfach, schnell und kostenlos machen könnt. Neben Argumentationshilfen, gibt es genauso Vorlagen für das Telefongespräch mit dem EU-Abgeordneten und mehr.

Mitmachen bringt was!

Gerade auch auf EU-Ebene. Eure EU-Abgeordneten nehmen eure Anliegen ernst, wenn ihr euch mit euren Bedenken direkt an sie wendet! Das erklärt Thomas Lohninger auch noch mal schön in einer vergangenen Logbuch Netzpolitik Folge: LNP089 Botschaft bedeutet Botschaft

Der Kampf um Netzneutralität

Wer sich noch weiter informieren möchte, sollte sich den 30C3 Talk von Markus Beckedahl und Thomas Lohninger zu Netzneutralität ansehen.[Direktlink]

Macht jetzt mit! Lasst euch das Internet nicht wegnehmen!
savetheinternet.eu

Netzneutralität netzneutralität herbeiflauschen

Act now: Datenschutz und Privatsphäre in Gefahr!

reclaim privacy [Foto: urbanartcore.eu | CC by-nc]

Der wahrscheinlich letzte großer Showdown für die Neuregelung der europäischen Datenschutzreform (#EUdataP). Am 21. Oktober wird im LIBE-Ausschuss des europäischen Parlaments über die EU-Datenschutzreform abgestimmt.

Es steht einiges auf dem Spiel! Einerseits könnte das ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung sein, um einen starken europaweiten Datenschutz im Sinne der BürgerInnen zu etablieren. Andererseits besteht auch die große Gefahr, Datenschutz und Privatsphäre erheblich zu schwächen

Die Datenschutzreform wird in jedem Fall die maßgebliche Richtung für alle EU-Mitgliedsstaaten vorgegeben. Somit könnten Länder mit starken Datenschutzregelungen auf ein Niveau zurückfallen, das vergleichbar mit den schwachen Regelungen in den USA ist. Momentan sieht die Entwicklung leider sehr bedenklich aus.

Deshalb der Aufruf: kontaktiert eure EU-Abgeordneten im LIBE-Ausschuss! Am besten heute noch.

Es gibt fertige Mail und Twitter-Vorlagen, die ihr verwenden könnt.
Die Digitale Gesellschaft hat Musterschreiben für Mails, Tweets und Hintergrundinfos in deutsch vorbereitet.
Bei EDRi findet ihr die ganzen Materialien in englisch.

Eine Liste mit deutschen EU-Abgeordneten im LIBE-Ausschuss gibt es bei La Quadrature du Net.
Eine Liste mit österreichischen EU-Abgeordneten bei wirwollendatenschutz.at.

Und falls auch das euch zu anstrengend ist: auf nakedcitizens.eu gibt es ein Formular in das ihr euch eintragen könnt, welches dann in eurem Namen eine entsprechende Mail an den LIBE-Ausschuss sendet.

Ihr könnt auch gerne eure EU-Abgeordneten kostenfrei anrufen (ist ebenfalls auf den erwähnten Seiten verlinkt).

Egal ob ihr twittert, Mails schreibt oder anruft: bleibt immer sachlich und höflich. Überzeugt die Leute mit Argumenten und nicht durch sinnloses anpöbeln!

Nehmt euch 5 Minuten Zeit und tut was! Es geht um eure Privatsphäre und eure Daten für die nächsten paar Jahrzehnte!

Webmontag Graz #38: Internet & Gesellschaft

webg
Schlag auf Schlag gehts weiter. Nachdem der letzte Webmontag noch gar nicht so lange her ist und Freitag das 2. #webbier stattfindet, gehts am Montag auch schon wieder mit dem nächsten Webmontag weiter.

Da kurzfristig die 2. Session abgesagt hat, ist jetzt wieder ein Sessionplatz frei geworden. Falls jemand einspringen möchte – bitte melden. Lightning Talk Slots können auch noch belegt werden.

Session I: collaboratory.at – Internet & Gesellschaft
Fuchsy wird uns was über die Multi-Stakeholder-Plattform Co:Lab AT erzählen. Eine Plattform, die Veränderungen der Gesellschaft durch technologische Veränderungen im Kontext von Politik, Staat und sozialen Bewegungen untersucht. Aktuell ist eine Punlikation geplant, deren Deadline sich naht. Fuchsy wird uns erzählen, worum es bei Co:Lab AT im Detail geht und was von der kommenden Publikation zu erwarten sein wird.

Session II: noch offen
Wie gesagt, der Sessionslot ist noch frei. Freiwillige vor!

Lightning Talks: kurze, max. 10min Vorträge, Demos,… gerne auch unvorbereitet und ohne Slides
*kurzes Update: Netzpolitik / Netzaktivismus Community in Graz. (Wie der Titel schon verrät, ein kurzes Update von mir, zu meinem neuesten Steckenpferd.)
* … noch offen
* … noch offen

Danach gehts wie immer mit offener Diskussionsrunde an der Bar weiter :) Für genügend Club Mate und Bier sollte auch dieses Mal wieder gesorgt sein!

Zusätzliche Links, Ergänzungen etc. werden im Pad festgehalten.

Webmontag Graz #38
Mo: 08. Oktober 2012 – ab 19h
@ ESC, Jakoministr. 16 (1. Stock)

Diesen Freitag: 2. #webbier in Graz

Am Freitag, den 05 Oktober 2012, lädt der Webmontag Graz wieder zum #webbier im Spektral – und ihr seid alle eingeladen! :)


Der Webmontag lädt die Grazer Digitale Gesellschaft zu einem gemütlichen Abend mit freier Musik, Bier und Club-Mate ein.

Nach dem positiven Feedback vom ersten #webbier im Sommer, wird die Reihe nächsten Freitag im Spektral fortgesetzt. Das zweite #webbier lädt wieder zu einem gemütlichen Abend mit freier Musik, Club Mate und natürlich Bier ein.

Das Socialising steht im Vordergrund! Dementsprechend gibt es auch keinen Programmablauf. Außer das wir ab 19h starten (bis Open End).

Veranstaltet wird das #webbier vom Webmontag Graz, der mit dem Format auch gezielt Leute ansprechen will, die noch nie oder sehr selten bei einem Webmontag waren. Willkommen ist jede/r mit einem offenen Mindset und Interesse an “Webthemen”, unabhängig ob Experte oder einfach nur interessiert.

Des Weiteren zeichnet sich im Webmontag-Umfeld eine verstärkt netzpolitische / netzaktivistische Strömung ab (-> mehr dazu hier). Wir möchten das #webbier daher auch nutzen, dass sich die Aktivistenszene in Graz etwas näher kennen lernt.

Fühlt euch willkommen und schaut einfach vorbei!

#DNP12 – How-To: Wie baut man mit wenigen Mitteln eine Anti-ACTA-Kampagne?

Im Rahmen der Daten, Netz & Politik 2012 Bloggerticketaktion war es auch Aufgabe von einem Vortrag pro Kongresstag zu berichten. Dies ist der Erste von meinen zwei Blogposts, so wie er auch auf unwatched.org erschienen ist.

Tag 1: How-To: Wie baut man mit wenigen Mitteln eine Anti-ACTA-Kampagne?
Speaker: Markus Beckedahl

#DNP12: How-To: Wie baut man mit wenigen Mitteln eine Anti-ACTA-Kampagne?

In seinem Vortrag beschreibt Markus Beckedahl (Digitale Gesellschaft e.V., netzpoltik.org) anhand seiner Erfahrungen bei den Anti-ACTA Protesten, wie eine Kampagne für digitale Bürgerrechte erfolgreich sein kann.

Kernaussage: Kampagnen funktionieren nicht nur aus dem Netz heraus. Wichtig sei es auch auf die Straße zu gehen, unterschiedlichste Zielgruppen anzusprechen, Multiplikatoren zu finden, medienwirksam zu sein und wie am Beispiel ACTA, einen langen Atem zu haben. Die Anti-ACTA-Proteste zogen sich über mehrere Monate hin, von den ersten großen Demos im Winter – bei denen 100.000 Menschen in Polen auf die Straßen gingen – bis hin zur Ablehnung des Abkommens im EU-Parlament.

EIne große Überraschung und Neuerung bei diesen Protesten, war, laut Beckedahl, die hohe Beteiligungsgrad der “Youtube-Kiddies”. Also Jugendliche, die nicht vordergründig politisch am Netz teilnehmen, sondern eher unpolitische Filmchen auf Youtube stellen.

Entscheidend war es auch die Leute über einen längeren Zeitraum zu motivieren, ihnen brauchbare Informationen zur Verfügung zu stellen und diese auch außerhalb der eigenen Peer-Group zu verbreiten. In diesem Punkt wäre es laut Beckedahl jedoch wünschenswert, wenn es eine geeignete und einfach zu nutzende Kampagnenplattform gäbe.

Die Digitale Gesellschaft hat im Rahmen der Anti-ACTA Proteste Infomaterialien bereitgestellt, Texte geschrieben und übersetzt, Videos erstellt und Lobbyarbeit bei den EU-Abgeordneten geleistet. Gerade die Lobbyarbeit auf EU-Ebene hat einen wesentlichen Beitrag zur Entscheidung geliefert.

Um beim letzten Aktionstag gegen ACTA, am 9. Juni 2012, vor der EU-Entscheidung noch einmal aufzufallen, hat die Digitale Gesellschaft Pakete mit Demoflyern, Stickern, Postkarten und Absperrbändern in über 180 Städte geschickt. Möglich war dies, weil der Verein im Vorfeld Geld bei der Crowdfunding-Plattform betterplace.org gesammelt hatte.

Als nächstes plant die Digitale Gesellschaft eine Kampagne zum Thema Netzneutralität durch zu führen. Vielleicht gibt es dann bei der nächsten DNP, in einem Jahr, mehr davon zu hören.