Daily Archives: 2009-01-20

ueber macht – bundesweites filmfestival

diegesellschafter haben seit kurzem auch einen podcast im angebot, welcher von tim pritlove produziert und moderiert wird.
die grundlegende frage, die die bisherigen podcasts alle (mehr oder weniger) zu beantworten versucht haben ist, “in welcher gesellschaft wollen wir eigentlich leben?” um der antwort auf diese frage ein wenig naeher zu kommen, werden bestimmte projekte oder personen, die sich sozial engagieren, eingeladen um einen einblick in ihr taetigkeitsfeld zu geben.

die ersten ausgaben sind zum beispiel etwa auf das projekt “diegesellschafter” selber, utopien oder wie in der aktuellen ausgabe, auf das film festival “ueber macht” eingegangen:

Im Gespräch werden organisatorische Hintergründe und inhaltliche Details des Filmfestivals besprochen: die Entstehungsgeschichte des Festivals, Kriterien für die Auswahl der Filme, die Bedeutung des Festivals für den Dokumentarfilm an sich, der organisatorische Ablauf des Festivals und die Zusammenarbeit mit lokalen Gruppen und Kinobetreibern, die Chancen der Aktivierung der Zivilgesellschaft und Möglichkeiten der Beteiligung für Dritte und vieles mehr. Urs Lambertz und Andreas Wildfang liefern darüber hinaus viele Anekdoten und Erfahrungen aus den ersten beiden Durchgängen des Filmfestivals »ueber arbeit« und »ueber morgen«.
[dg-podcast]

das gespraech hat mich zumindest schonmal neugierig werden lassen und ich wuerde euch mal dazu aufrufen, dass ihr euch das mal anschaut. das ding wird in 120 deutschen staedten ueber die buehne gehen und bietet, glaube ich, einiges sehenswertes.

zum festival
zum spielplan

zum podcast: dG-Podcast Nr. 4: dieGesellschafter.de Filmfestivals
[direktdownload | .mp3/70:53min/49mb]
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schaeuble will verdachtsunabhaengige surfprotokollierung

die meisten von euch duerften es ja im laufe des tages schon mitbekommen haben. schaeuble dreht mal wieder komplett frei:

Der neue Vorstoß des Bundesinnenministers ist im Entwurf eines „Gesetzes zur Stärkung der Sicherheit in der Informationstechnik des Bundes“ vom 14.01.2009 versteckt. Jeder Anbieter von Internetdiensten wie Google, Amazon oder StudiVZ soll danach künftig das Recht erhalten, das Surfverhalten seiner Besucher ohne Anlass aufzuzeichnen – angeblich zum „Erkennen“ von „Störungen“. Tatsächlich würde der Vorstoß die unbegrenzte und unbefristete Speicherung jeder Eingabe und jedes Mausklicks beim Lesen, Schreiben und Diskutieren im Internet legalisieren. Die Surfprotokolle dürften an Polizei, Bundeskriminalamt, Geheimdienste sowie an die Unterhaltungsindustrie herausgegeben werden. Eine richterliche Anordnung ist nicht vorgeschrieben, eine Beschränkung auf schwere Straftaten nicht vorgesehen.

„Schäuble will nun nicht nur wissen, wann wir unter welcher Adresse ins Internet gehen, sondern auch, was wir dort tun. Als nächstes will er wahrscheinlich aufzeichnen lassen, welche Gespräche wir im Cafe führen oder welche Fernsehsendungen wir sehen. Das ist ungeheuerlich, zumal es in einem ganz anderen Gesetz versteckt wird”, ergänzt Ralf Bendrath vom Netzwerk Neue Medien. „Ich empfinde dieses brisante Detail des Gesetzes als eine schallende Ohrfeige für alle, die sich für mehr Daten- und Persönlichkeitsschutz engagieren“, bekräftigt Michael Ebeling vom Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung. „Herr Schäuble und die gesamte Regierung widersprechen damit offen ihrem nach den Datenskandalen des letzten Jahres öffentlich verkündeten Ziel, den Schutz der Daten von Bürgern und Internetbenutzern zu verbessern und die gesetzlich verankerte Datensparsamkeit endlich zu fördern.“
[ak vorrat]

der ak vorrat hat auch eine entsprechende protestseite, welche sich langsam aber sicher mit immer mehr inhalt fuellt:
http://wiki.vorratsdatenspeicherung.de/Glaesernes_Internet

die ueblichen verdaechtigen haben natuerlich auch schon darueber berichtet:
fefe
datenschutz-blog
golem
heise
futurezone