Daily Archives: 2008-06-19

massengentest kein effeizientes fahndungsmittel

2006 wurde von ueber 14.000 maennern in sachsen dna-proben um einen fall von kindesmisshandlung aufzuklaeren. gefuehrt hat dieser massengentest zu nichts. der vermeindliche taeter wurde aufgrund klassischer ermittlungsarbeit gefasst:

Allerdings führte nicht der Massen-Test zu dem jetzt Festgenommenen, sondern klassische Ermittlungsarbeit. Wie die Staatsanwaltschaft Dresden, das Landeskriminalamt Sachsen und Angehörige der Ermittlergruppe Heller am gestrigen Mittwoch bekannt gaben, hatten Ermittler den Tatverdächtigen am 21. Mai 2008 aufgesucht und ihn um eine DNA-Probe gebeten, weil der Mann zur Tatzeit in der Nähe der Tatorte gewohnt und einen PKW mit dem teilweise erkannten Nummernschild gefahren habe.
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das sollte eigentlich zu denken geben. also nicht das verbrechen…obwohl das natuerlich auch.
aber worauf ich hinaus will – es werden den ermittlungsbehoerden immer mehr befugnisse zugestanden, die eigentlich sinnlos sind, keine verhaeltnismaessigkeit aufweisen aber viele unbeteiligte in eine aeusserst unangenehme situation bringen. anstatt das ganze geld und die energie in irgendwelche “modernen und effektiven” *hust* ermittlungsmethoden zu verschwenden, sollte man vielleicht auch erstmal schauen, dass der polizei eine ordentliche grundausruestung zur verfuegeung steht. denn da mangelt es in vielen faellen erheblich.
ich meine, ich verbinde ja schliesslich auch keinem arzt die augen und gebe ihm dann ein hackebeil in die hand, um einen by-pass zu legen.

darpa hat zuviel geld

hahahaha… die darpa hat zuviel kohle uebrig:

Wie “Wired” berichet, bleiben der Forschungsabteilung des US-Militärs, DARPA, 32 Millionen US-Dollar über – unter anderem, weil es keine geeigneten qualifizierten Mitarbeiter gibt und Schlüsselstellen innerhalb der DARPA unbesetzt sind, wie aus einem entsprechenden Dokument hervorgeht.
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:)

"sweden echelon" ab 2009

nach dem hin und her der letzten tage, wurde nun traurigerweise doch fuer das schwedische echelon programm gestimmmt. d.h. ueberwachung deluxe ab naechstem jahr auch in schweden:

Nun hat Schweden also auch sein “Swechelon”, die Kurzform für “Sweden Echelon”, wie die neuen Abhörbefugnisse für den schwedischen Geheimdienst Försvarets Radioanstalt (FRA) in Anlehnung an den bereits seit Jahrzehnten bestehenden Echelon-Lauschverbund der größeren Brüder vom schwedischen Onlinemagazin The Local im Artikel ‘Orwellian law must be stopped’ bezeichnet wurden. Das eint Schweden mit anderen europäischen Ländern, die bereits über ein “Swiss Echelon”, “French Echelon”, “Dutch Echelon” oder “Spain Echelon” verfügen.
[…]
Wenn man sich aber die neu hinzukommenden Methoden und -Befugnissen anschaut, die dem FRA aufgrund des “Lex Orwell” getauften Gesetzes von der liberal-konservationen Regierung und der Mehrheit des schwedischen Parlaments zugeschaufelt wurden, kann man schon die Vergabe des Superlativs Echelon verstehen. Dafür sorgt die gestrige Abstimmung im Parlament, die mit 143 Ja-Stimmen zu 138 Nein-Stimmen bei einer Enthaltung zugunsten der “Lex Orwell” ausging. Noch nicht einmal eine Handvoll Ja-Stimmen weniger und den Schweden wäre dieser schwarze Tag für den Daten- und Privatsphäreschutz erspart geblieben.
[…]
So aber darf der FRA ab 2009 den ins Ausland abgehenden oder aus dem Ausland kommenden Internet- und Telekommunikationsverkehr – sprich E-Mails, Telefonate, SMS-Nachrichten, Faxe, Seitenabrufe im Web, Instant Messaging und Chat Austausch – analysieren und inhaltlich auswerten, der nicht nur über Satelliten und Funkantennen verläuft, sondern auch über die Kabelanbindungen der Internet- und Telekommunikationsbetreiber.

Die werden dafür, wie in anderen europäischen Staaten (u. a. wie in Deutschland) auch, dazu verpflichtet, ihr Telekommunikationsequipment mit FRA-kompatiblen Abhörschnittstellen auufzurüsten, während der FRA zunächst 32 Millionen US$ in Hardware investiert, mit der ähnlich wie in den Stationen und Datenzentren des Echelon-Verbunds u. a. per Schlüsselwort- und Kontextanalyse, Sprecher-Erkennung und Sprachaufzeichnung der Kommunikationsverkehr abgegriffen, inhaltlich durchrastert, analysiert und die relevanten Informations- und Datenhappen ausgeleitet werden.
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niemand versteht die eu

ich zaehle mich da durchaus dazu. aber warum ist das so?

tagesschau.de: Die Iren haben den Vertrag von Lissabon abgelehnt. Sie waren die einzigen, die in einer Volksabstimmung die Möglichkeit dazu hatten. Experten gehen davon aus, dass auch die Bevölkerung in anderen EU-Staaten Nein sagen würde, wenn sie die Möglichkeit dazu hätte. Haben die Bürger nicht vielleicht Recht mit ihrer Skepsis?

Otfried Jarren: Einerseits sicher ja, weil es um sehr komplizierte Prozesse geht, die man nicht so einfach erklären und verstehen kann. Andererseits haben sie nicht Recht, weil der Vertrag von Lissabon dazu da ist, die Handlungsfähigkeit der EU zu erhöhen und die EU demokratischer zu machen – und das ist eigentlich im Sinne der EU-Bürger.

tagesschau.de: Warum kommt das bei den Bürgern dann nicht an?

Jarren: Zum einen ist das Interesse der Bürger an Europa relativ gering, was man zum Beispiel an der durchweg niedrigen Beteiligung bei Europa-Wahlen sieht. Auch das Wissen darüber, wie die EU funktioniert, ist nur relativ spärlich vorhanden. Und genau um die Funktionsweise der EU geht es ja im Vertrag von Lissabon. Und ganz wesentlich ist, dass die Nationalstaaten oft gar kein Interesse daran haben, ihren Bürgern zu erklären, wie die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Ländern und der EU tatsächlich funktioniert.

tagesschau.de: Wie meinen Sie das?

Jarren: Die Nationalstaaten benutzen die Politik der EU eben auch für ihre Zwecke. Entscheidet die EU etwas, das sich bei den Wählern gut verkaufen lässt – zum Beispiel im Bereich Verbraucherschutz – wird das gerne als eigene Entscheidung verkauft. Geht es um unpopuläre Entscheidungen, die zum Beispiel mehr Bürokratie verursachen oder den Wettbewerb verschärfen, wird darauf verwiesen, dass es sich um eine EU-Entscheidung handelt, gegen die man nichts machen könne. Tatsache ist aber, dass die Nationalstaaten diesen Entscheidungen zuvor in der Regel zugestimmt haben. Auf diese Weise entsteht das Image des Superstaates in Brüssel, gegen den man machtlos ist.
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so, jetzt haben wir alle das problem erkannt. jetzt muss nur noch eine loesung gefunden werden.

[via markus auf twitter]

30 jahre garfield

der fette, lasagne-liebende, montage-hassende, orange kater hat geburtstag. heute vor 30 jahren ist der erste comic-strip in us-amerikanischen zeitungen veroeffentlicht worden. hat er mich doch ein stuecklang durch meine kindheit/jungend begleitet. und vor kurzem habe ich ihn fuer mich wiederentdeckt. happy birthday!
garfield_bday
(c) jim davis – taken from garfield.com

weitere links:
official garfield website
daily comic strip
wp: garfield
wp: Was geschah am 19. Juni?