vergangene woche gab es ja wieder ein paar meldungen zum ooxml-standardisierungsverfahren. nachdem zunaechst suedafrika einspruch eingelegt hat, sind nun auch brasilien, indien und venezuela gefolgt. hauptkritikpunkt auf den sich die vier einspruchsfuehrer stuetzen, ist:
Die Beweggründe der Schwellenländer sind laut den bisher veröffentlichten Schreiben an die Genfer Normierungsgremien vergleichbar. Sie monieren, dass bei der Besprechung der zahlreichen eingereichten Kommentare Ende Februar nach dem vorläufigen Scheitern der OOXML-Normierung in der ersten Abstimmungsrunde 2007 kein Konsens über nötige Änderungen an der über 6000 Seiten umfassenden Spezifikation erzielt worden sei. Konkrete technische Einwände hätten nicht in Einzelnen beraten werden können, stattdessen sei über den Großteil der Änderungsvorschläge en bloc abgestimmt worden. Zudem liege entgegen der Regeln nach wie vor keine endgültige Version der in zweiter Runde als Norm mit der Nummer 29500 angenommenen Spezifikation vor.
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desweiteren wurden immer wieder unstimmigkeiten in einzelnen laendern publik. unter anderem auch in daenemark und norwegen die in protestbriefen darauf hinwiesen. diese protestbriefe haben jedoch nicht die gleiche wichtigkeit wie der einpruch der vier oben genannte laender, da diese briefe nicht vom nationalen standardisierungsgremium verfasst wurden.
ob der ganze ooxml-standard nun irgendwann gekippt wird bleibt vorlaeufig erstmal aeusserst fraglich. aber die protestschreiben, einsprueche und berichte ueber unregelmaessigkeiten zeigen auf jeden fall, dass dieser standard (und seine entstehung) ein sehr umstrittener ist.
zudem ist dieser in meinen augen sinnlos. es gibt bereits einen funktionierenden dokumentenstandard. dieser ist offen, funktioniert und benoetigt bei weitem keine 6000 seiten spezifikation.
weitere links:
futurezone: Brasilien/Indien: Einspruch gegen OOXML
golem: Einspruch gegen OOXML
heise: Brasilien und Indien legen Einspruch gegen ISO-Normierung von OOXML ein
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