in bayern plant man ab sommer 2008 von schuelern, derern eltern und den lehrern eine lebenslange datenbank personenbezogener daten zu errichten. dabei bekommt jeder eine lebenslange id verpasst. eine loeschung der daten soll wohl auch nicht so richtig angedacht sein (loeschung aus der operativen datenbank fruehestens nach 6 jahren nach verlassen der schulischen ausbildung, oder im falle der lehrer, 6 jahre nach verlassen des berufs). die auswertungsdatenbank behaelt die daten fuer zumindest 30 jahre.
gespeichert werden soll folgendes:
* von Schülern:
o Name
o Adresse
o schulische Daten
o Daten zur Schullaufbahn
o Vorbildung
o Ergebnisse der Vergleichsarbeiten (Jahrgangsstufentests in jeder Klasse und Schulform)
o Ergebnisse der zentralen Abschlussprüfung
o Namen und Adresse der Eltern
o weitere Daten
* von Lehrern:
o Angaben zur Person
o Angaben zum Unterrichtseinsatz
o weitere Daten
Es soll jederzeit durch Rechtsverordnung des Ministeriums möglich sein, weitere Daten einzubeziehen. Auch Privatschulen sollen zur Beteiligung an der staatlichen Erfassung der Daten ihrer Schüler und Lehrer verpflichtet werden.
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oh mann, sehr schoen auch der punkt “weitere daten”, mit dem das ministerium quasi einen freifahrtschein zur weiteren datensammelwut erhaelt.
zum thema habe ich auch noch einen artikel in der sueddeutschen zeitung gefunden. da wird viel schwadroniert wie toll und sicher und ueberhaupt das alles sei. und das bei der erstellung des gesetzentwurfs auch “datenschutzexperten” mitgearbeitet haetten. aber in dem ganzen artikel gibt es genau einen satz, warum denn die bayerische landesregierung jetzt unbedingt die ganzen daten der schueler, deren eltern und der lehrer so unbedingt brauch nein, es ist nicht terrorismusgefahr :) :
Der Gesetzentwurf sei in “enger Abstimmung” mit dem Datenschutzbeauftragten entstanden und diene allein einer “fundierten Bildungsberichterstattung” zum Wohl der Schüler.
hahahahaha, na klar…..big brother is watching you! er will ja nur dein bestes.
immerhin gibt es auch in bayern bedenken gegen diese massnahme:
Elternbeirat kündigt Verfassungsbeschwerde an
Der Elternbeirat des Gymnasiums Grafing im Landkreis Ebersberg hat am Donnerstag angekündigt, eine Verfassungsbeschwerde gegen die Datenbank zu prüfen. Die Grafinger Eltern hatten im vergangenen Jahr zusammen mit Elternverbänden mehr als 21000 Unterschriften gegen das Vorhaben gesammelt.
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warum muss sowas eigentlich immer erst vor’s verfassungsgericht. gibt es deutschland wirklich keinen respekt mehr, seitens der politker, vor datenschutz und privatssphaere des einzelnen? wenn man sich die entwicklungen der letzten monate anschaut, muss man mit einem ganz klaren nein antworten.
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