Daily Archives: 2008-03-10

the arctic cold war – kalter krieg reloaded

der naechste grosse krieg um ressourcen koennte in der arktis stattfinden:

Bemerkenswert ist dagegen, dass es die Autoren auf einen künftigen Konflikt besonders abgesehen haben: den zwischen der EU und Russland in der Arktis. Da man damit rechnen könne, dass das rasche Abschmelzen des Eises in der Regiona m Nordpol neue Verkehrswege frei lege und den Zugang zu den dort reichlich vermuteten Bodenschätzen, insbesondere Öl und Gas, erleichtere, müsse man sich auf verschärfte Konflikte mit Russland einstellen. Zumal Putin die Ansprüche auf die Arktis vor einiger Zeit schon mal auf drastische Weise demonstriert habe.

Nach Informationen des Guardian soll ein Manifest, das eine strategische Neuorientierung der Nato beschreibt (allerdings aus der Feder von Generälen außer Dienst), sich ebenfalls dem potentiellen Konflikt an der Arktis zwischen Russland und dem Westen, dessen Potential erst durch die Erderwärmung offengelegt wird, widmen. Dort heißt es:

“The islands of Spitsbergen (…) have large deposits of gas and oil that are currently locked under a frozen continental shelf. (…) If global warming were to allow this to become a viable source of energy, a serious conflict could emerge between Russia and Norway.”

Wobei Norwegen nicht zur EU gehört, wohl aber zur NATO. In den Konflikt würde, so das Szenario des Manifests, neben den USA und Kanada auch der EU-Staat Dänemark mit hineingezogen.
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einen sehr guten einstieg in das thema liefert auch der vortrag von bicyclemark auf dem letzten congress. dort werden sehr unterhaltsam (ohne aber die ernsthaftigkeit des konflikts dadurch zu schmaelern) und verstaendlich die konfliktpotentiale aufgezeigt, wer wie involviert ist und warum und ueberhaupt.

The Arctic Cold War
The silent battle for claiming and controlling the Arctic

Russia, Canada, the United States and Denmark are each pushing for more control and access to the resources of the Arctic. In the balance hangs the future of an entire ecosystem and our planet.
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das video von dem vortrag ist absolut empfehlenswert und anschaubefehl!
[direktdownload .mp4/ca.60min/ca.200mb]
[weitere downloadmoeglichkeiten via torrent]
zu den slides des vortrags (.pdf)

schwarz-gruen in graz

wie die meisten grazer vielleicht mitbekommen haben, haben wir (nach den gemeinderatswahlen 2008) jetzt eine schwarz-gruene koalition. beide parteien haben sich auch vor kurzem zusammengesetzt und ihre plaene fuer die zukunft ausgehandelt. ein punkt dabei, der in diesem blog auch von grossem interesse ist, ist die videoueberwachung an oeffentlichen plaetzen in der stadt. dazu wurde folgendes gesagt:

Die Grünen gaben ihre Ablehnung von Überwachungskameras im öffentlichen Raum auf.

Abmontiert wird nichts. Bei den bestehenden Kameras werde man sich „genau anschauen, welchen Zweck sie erfüllen“ erklärt Rücker dem Standard: „Manche, etwa die am Jakominiplatz, kommen dem subjektiven Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung entgegen. Und manche sind ja nur für Verkehrsüberwachung zuständig.“

gruen = die neue spoe? scheint mir fast so. alles das gleiche (umfaller)pack.
und was heisst eigentlich “werde man sich genau anschauen, welchen Zweck sie erfüllen”? ein grossteil der kameras haengt da nun schon eine weile, mittlerweile muesste klar sein dass der grossteil nichts bringt welche aufgabe die kameras erfuellen.

von dem her wuerde ich fast sagen: kurze zeit bestand zumindest so etwas wie hoffnung, aber bei den naechsten wahlen sind die gruenen umfaller wieder weg vom fenster!

ein punkt der mir, abseits der videoueberwachung, auch noch ganz interessant scheint, ist der hier:

Nachdem Graz sich bereits vor Jahren als Menschenrechtsstadt samt Menschenrechtsbeirat deklarierte und daher per Statut jede Entscheidung des Gemeinderates auf dieser Ebene beurteilt werden muss, haben sich Nagl und Rücker dies nun auch in den Koalitionsvertrag geschrieben. Kurzfristig wird man das in einem „Welcome-Paket“ mit mehrsprachigen Infos, Gratistickets und jährlichen Begrüßungsfeiern für Migranten und andere „Neu-Grazer“ spüren.
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das koennte zumindest spannend sein zu beobachten.

"Medienfreiheit in Nahost"

beim dradio, genauer gesagt bei breitband gibt es einen hoerenswerten bericht zu den medien im nahen osten.
das sollte zumindest einigen mal wieder als realitaetsabgleich dienen:

Wenn es um Pressefreiheit geht, kommen die arabischen Staaten meist schlecht weg: Eingeschränkte Meinungsfreiheit, Zensur und staatliche Dominanz behindern den alltäglichen Kampf ums freie Wort. Schaut man aber genauer hin, ergibt sich ein differenzierteres Bild.

Viele arabische Zeitungen sind so vielschichtig, wie die muslimischen Gesellschaften im Nahen Osten. Diskutiert wird z.B., wie es dazu kommen konnte, dass die arabischen Länder jene islamistischen Terroristen hervorbringen, die derzeit vor allem das westliche Bild des Nahen Ostens und des Islams prägen. Im arabischen Fernsehen, immer noch Informationsquelle Nummer Eins, fehlt es dagegen sehr häufig an politischer Ausgewogenheit. Dennoch: Auch hier ist Vielfalt angesagt.
[zum beitrag]

[direktdownload .mp3/12:24min/4mb]

[via netzpolitik]