Daily Archives: 2007-11-16

creative commons music 44 //thinner 100 + relaunch

thinner100gestern abend war es soweit. der relaunch von thinner stand an und zeitgleich folgte die nummer 100. zum 100sten natuerlich erstmal glueckwunsch!
ja, was soll ich schreiben? thinner ist ganz gross. nicht nur (aber auch!) wegen dem neuen release, sondern weil es dieses netlabel einfach immer wieder geschafft hat grossartige sachen zu veroeffentlichen, ohne dabei den anschein zu erwecken, sich selber als den platzhirsch hinzustellen.
das auffaelligste nach dem relaunch duerfte das neue design sein. sehr positiv ist auch, dass sich jetzt mehr informtionen auf den seiten befinden und man kann jetzt alles bequem per rss-feed abonnieren (news, releases, shop,…). dafuer schon mal daumen nach oben. was vielleicht nicht sofort auffaellt, aber ein grossartiger service ist – die releases werden jetzt sowohl in mp3 mit 192kbps und 320 kbps als auch ganz ohne kompression im flac-format angeboten.

aber zur thinner 100: 13 tracks, von 13 verschiedenen kuenstlern, ueber eine stunde musik. dabei ist die track/kuenstlerauswahl stilistisch so breit gefaechert, wie das label selbst. mit dabei diesmal sind grossartige sachen von: das kraftfuttermischwerk, laura palmer, benfay, sensual physics, eloi brunelle, brian kage, daniel blomqvist, veer, unit 21, off the sky vs gyges, social system, trace und deluge. der musikalische bogen spannt sich von dem labeltypischen dub-techno ueber ambient/downbeat bis zu housigeren geschichten und bietet gute abwechslung.
jedem der (guter) elektronsicher musik etwas abgewinnen kann sei diese compilation waermstens ans herz gelegt. eine absolut wuerdige 100!

2 kritikpunkte gibt es dennoch, den relaunch betreffend: autoplate ist verschwunden! ich bin sicher, es kommt bald wieder. aber gestern abend war ich doch etwas ueberrascht, dass autoplate nicht mehr zu finden war.
das zweite betrifft den shop….ah, wie ich gerade sehe, naja. eigentlich wollte ich schreiben, dass ich die preise im onlineshop doch ganz schoen heftig finde. aber ich habe gerade gesehen, sie sind etwas runtergegangen. wirklich billig ist es immer noch nicht, aber der trend geht in die richtige richtung :)

zum label: thinner
zum release: various artists – 100 [thn100]
[direktdownload: .mp3/79:09min/105mb]

(schlechter) ueberwachungswitz

mal so als auflockerung einen kleinen witz. weil, sich staendig aufregen macht auf dauer auch nur magengeschwuere und verkuerzt das leben. ich will ja nicht, dass mir meine leserschaft hier wegstirbt. der witz geht folgendermassen:

Ein alter Araber lebt seit mehr als 40 Jahren in Essen. Er würde gerne in seinem Garten Kartoffeln pflanzen, aber er ist allein, alt und schwach. Deshalb schreibt er eine E-Mail an seinen Sohn, der in Paris studiert.
“Lieber Ahmed, ich bin sehr traurig weil ich in meinem Garten keine Kartoffeln pflanzen kann. Ich bin sicher, wenn du hier wärst, könntest Du mir helfen und den Garten umgraben. Dein Vater.”
Prompt erhält der alte Mann eine E-Mail: “Lieber Vater, bitte rühre auf keinen Fall irgendetwas im Garten an. Dort habe ich nämlich ‘die Sache’ versteckt. Dein Sohn Ahmed.”
Keine sechs Stunden später umstellen Bundeswehr, Polizei und der Verfassungsschutz das Haus des alten Mannes. Sie nehmen den Garten Scholle für Scholle auseinander, suchen jeden Millimeter ab, finden aber nichts. Enttäuscht ziehen sie wieder ab.
Am selben Tag erhält der alte Mann wieder eine E-Mail von seinem Sohn:
“Lieber Vater, ich nehme an, dass der Garten jetzt komplett umgegraben ist und du Kartoffeln pflanzen kannst. Mehr konnte ich nicht für dich tun. In Liebe, Ahmed”
[gefunden bei nutzloses wissen]

:)

punk band wegen musiktext ueberwacht

aus der kategorie “staatliche repressalien in der schoenen neuen welt”, heute:
musiker ueberwachen leicht gemacht – teil 1: punk bands

Zu Unrecht beschattet fühlt sich derweil auch die Band “Mono für Alle!” (MfA). Die Punkformation aus Gießen stand aufgrund von kritischen Texten etwa beim Lied “Hallo Verfassungsschutz” schon einmal im Zentrum der Aufmerksamkeit der bayerischen Staatsschützer, welche die Löschung der Songprosa von der Homepage der Musikgruppe verlangte. Nun meldet MfA, dass auch die Staatsanwaltschaften Stuttgart und Gießen seit knapp einem Jahr gegen sie aufgrund des Lieds “Amoklauf” ermittle. Demnach soll der mit dem Fall beauftragte Staatsschutz das Umfeld der Bandmitglieder observiert, Schulakten durchforscht und Konzertveranstalter kontaktiert haben. Zudem habe sich ein Fahnder mit einer extra angelegten E-Mail-Adresse im Fanklub von MfA angemeldet. Dies alles sei ohne Kenntnis der Bandmitglieder geschehen, die nach eigenen Angaben erst kürzlich aufgrund der Befragungen in ihrem Umfeld von den Ermittlungen erfahren haben.

Laut der inzwischen erfolgten Akteneinsicht starteten die Verdachtsmomente im Dezember 2006, als die Polizeidirektion Waiblingen auf den Song “Amoklauf” gestoßen sei und diesen in einer E-Mail an die Stuttgarter Staatsanwaltschaft als “sehr aggressiv und aufreißerisch” beschrieben haben soll. Erwähnt wird unter Bezug auf ein Interview mit der Band aus einem Computerspiele-Magazin, dass das Lied nicht vor 22 Uhr im Radio laufen dürfe. Nicht hervorgehoben wird die darin ebenfalls enthaltene Passage, dass MfA selbst dem Lied eine therapeutische Wirkung unterstellen, die vom Amoklaufen abhalte. Genauso fehlt der Hinweis, dass das Stück Medienwächtern zufolge klar unter die in Artikel 5 Grundgesetz garantierte Kunstfreiheit fällt. Die Staatsanwaltschaft selbst kommt laut der Ermittlungsakte zu dem Schluss, dass der Titel in Zusammenhang mit Amokläufen an Schulen gesehen werden müsse und wittert eine “Anleitung zu Straftaten” gemäß Paragraph 130a StGB.

Der Fall wandert an die Staatsanwaltschaft Gießen weiter, welche den Staatsschutz mit weiteren Ermittlungen beauftragt. Dieser unterstellt der Band ein “extrem konspiratives Vorgehen”, da es “keinerlei Anhaltspunkte zur Identifizierung der Mitglieder” gebe. Die folgenden Observationen konzentrierten sich laut MfA zunächst unter anderem auf die Durchforschung des Internet, die Online-Bestellung von Tonträgern sowie die Auswertung von Fotos und Interviews. Auch Veranstaltungszentren, an denen Auftritte der Gruppe geplant sind, sollen ins Visier der Fahnder geraten sein. Erst acht Monate nach dem Beginn der Ermittlungen kommen die Staatsschützer laut der Akte auf die Idee, eine Whois-Abfrage über die Domain der Band-Webseite zu stellen. Die dabei herausgefundenen personenbezogenen Daten nutzten sie MfA zufolge, um im Familien- und Bekanntenkreis herumzuschnüffeln und Persönlichkeitsprofile zu erstellen. Mono für Alle! hat nun einen Rechtsanwalt eingeschaltet.
[alles lesen]

fefe hat den song um den es geht (“hallo verfassungsschutz”) ausfindig gemacht. gibt’s bei youtube (den anderen song “amoklauf” findet man von dort aus auch ganz schnell).

nsa baut backdoor in kryptosystem ein

bruce schneier wirft der nsa vor eine backdoor in ein verschluesselungssystem eingebaut zu haben:

Der Sicherheitsexperte Bruce Schneier verdächtigt den US-Geheimdienst NSA mit Dual_EC_DRBG einen unsicheren Algorithmus in den US-Standard für Zufallsgeneratoren eingeschleust zu haben. Kryptographie-Systeme, die auf die Methode setzen, seien nicht sicher. Der Code werde wegen seiner Zertifizierung durch die US-Regierung voraussichtlich weltweit von vielen Entwicklern eingesetzt, so Schneier in einem gestern veröffentlichen Beitrag im US-Magazin ‘Wired’.
[weiterlesen]

ist ja nicht das erste mal, dass sich die nsa beim backdoor einbauen erwischen laesst ;)
bruce schneier’s beitrag bei wired nachlesen.

vds-klage: unterstuetzerzahl steigt kraeftig an

oh, wie ich gerade sehe hat sich die anzahl der unterstuetzer der sammelklage gegen die vorratsdatenspeicherung seit letzten freitag (beschluss der vds im deutschen bundestag) fast verdoppelt. der ak vorrat spricht derzeit von 13.000 leuten die die klage unterstuetzen werden.
bis 24. dezember 2007 kann man sich dem noch anschliessen.