Daily Archives: 2007-04-18

tageslinks 18-04-2007

telepolis:
“Studiengebühren. Befürworter bei der freiwilligen Selbstkontrolle”
“Gehgeschwindigkeit, Innovation und Kriminalität”
“Ein demokratisches Parlament auf Weltebene ist notwendig”

futurezone:
“Roboter für die Digitalisierung Österreichs”
“Neuer Ärger mit Kopierschutz bei Sony”

heise:
“Hessischer Verfassungsschutz-Chef für Online-Durchsuchungen”
“Schäubles Äußerungen zur Unschuldsvermutung lösen Entrüstung aus”

oleoleole:
“Computer-Zeitschriften”

get privacy:
“Schäuble vom Verfassungsschutz überwacht?”

golem:
Google-Inhalte nachträglich löschen

thunderbird 2.0 final version

seit heute scheint die deutsche final version vom freien mail-client thunderbird in der version 2.0 im netz zu stehen. auf den ftp-servern von mozilla kann man sich die windows-variante runterziehen.
wann die anderen betriebssystemversionen zur verfuegung stehen werden und ab wann version 2.0 automatisch ueber die updatefunktion verteilt wird, weiss ich im moment leider nicht. (bin im moment auch zu faul mich zu schlau zu machen) muesste aber die naechsten tage dann soweit sein.

zum download:
thunderbird 2.0 fuer windows in deutsch (.exe/ca. 6,2mb)

[via f!xmbr]

update: fast alles quatsch was oben steht. sorry! thunderbird 2.0 gibt’s fuer alle betriebssysteme (linux/mac/win u.a.) in unterschiedlichen sprachen auf den mozilla seiten. der erste downloadlink oben stimmt aber trotzdem.

ein tag in der stasi 2.0 welt

Tun wir doch mal so, als würden einige, wenige der Vorschläge des Schäuble-Katalogs umgesetzt und die Paragraphen anschließend bis aufs äußerste angewandt. Spielen wir einen Tag im Leben des Durchschnittsbürgers Herr Mustermann nach und sehen wir, was alles an daten über ihn gesammelt würde… [weiterlesen]

[via farliblog]

schaeuble gegen die unschuldsvermutung

schaeuble-stasi20
[bild via farliblog]

nicht nur das schaeuble seinen wahnsinn immer oefter an die oeffentlichkeit traegt, nein, er macht es immer unverbluemter und legt auch heute wieder einen teil seiner feuchten ueberwachungstraeume dar:

“Dem Stern sagte der Bundesinnenminister, dass er an seinen Plänen “nichts Schlimmes” erkennen könne: “Die Gewährleistung von Sicherheit für Leib und Leben ist wesentlicher Teil der Aufgabe des Staates. Sie sichert uns eine Freiheit, die wir früher nicht hatten: weltweit zu reisen, zu kommunizieren, Geschäfte zu machen.” Wer seine Pläne zu Grundgesetzveränderungen als Anschlag auf die Verfassung charakterisiere, würde ihn diffamieren: “Wer Gegenteiliges behauptet, betreibt ein infames Spiel mit mir.”

Im Kampf gegen den Terrorismus setzt Schäuble auf Präventivmaßnahmen und will dabei die Unschuldsvermutung, die den Zugriff der Sicherheitsbehörden begrenzt, aushebeln. Schäuble spreche davon, dass der Grundsatz der Unschuldsvermutung im Kampf gegen terroristische Gefahren nicht gelten könne, schreibt der Stern: “Wäre es richtig zu sagen: Lieber lasse ich zehn Anschläge passieren, als dass ich jemanden, der vielleicht keinen Anschlag begehen will, daran zu hindern versuche. Nach meiner Auffassung wäre das falsch.”
[alles lesen]

die grenze ist schon lange ueberschritten! und die scheisse die am ueberlaufen ist, laesst sich auch bald nicht mehr wegschaufeln.
wie kann es sein, dass wolfgang schaeuble weiterhin ungestraft seines amtes walten kann?
wie kann es sein, dass die bundeskanzlerin nicht zu den antidemokratischen aeusserungen des innenminsters stellung bezieht?
wie kann es sein, dass ein hoher staatsbeamter wichtige entscheidungen treffen kann, obwohl dieser offenbar den bezug zur realitaet verloren hat?

ich moechte bitte antowrten. und ich fordere, dass wolfgang schaeuble unverzueglich aus seinem amt entlassen, da er eine ernstzunehmende gefahr fuer das wohl aller darstellt.

andere zum thema:
farliblog: “Wann stoppt endlich jemand Schäuble?”
get privacy: “Wider Recht und Ordnung?”
gegen den bundestrojaner: Schäuble und sein Wahnwitz

vorratsdatenspeicherung im kabinett beschlossen

im bundeskabinett wurde heute die vorratsdatenspeicherung beschlossen. was dieser beschluss im konkreten bedeutet hat der kai sehr gut zusammengefasst:

“eine kurze Aufstellung der Daten und Informationen, die sich die Bundesregierung und ihre Sicherheitsorgane von jedem über die Umsetzung der EU-Richtlinie in nationales Recht für sechs Monate von Festnetz- und Mobilfunkanbietern, Internetzugansgprovidern, E-Mail Dienstenanbietern und Anbietern von Anonymisierungsdiensten auf Halde legen lassen will:

* Deine Telefon- bzw. Handynummer, die im Falle von VoIP die SIP-Nummer wäre und die aller Freunde und Freundinnen, Bekannten, Arbeitskollegen, Schul- und Studienfreunde und anderer Personen, mit denen Du per Telefon, Handy und VoIP sprichst und zum Beispiel SMS austauschst. Benutzt Du VoIP, auch Deine jeweilige IP-Adresse.
* Wann und wie lange Du mit Deinen Kontakten kommunizierst.
* Welche Übermittlungsdienste Deines Telefonieanbieters Du benutzt.
* Deinen ungefähren Aufenthalt und den Deiner Kontakte über die Funkzellen, wenn Du mit dem Handy unterwegs bist.
* Die IMSI und IMEI Nummern der verwendeten Handys
* Deine E-Mail und IP Adresse sowie Kunden- und Kontendaten bei E-Mail Dienstenanbietern, die E-Mail Adresse aller Empfänger, an die Du E-Mails versendest.
* Jeweils wann und wie lange Du E-Mails versendest
* Generell immer die IP Adressen, die Dir von Deinem Internetzugangsprovider zugeteilt werden
* Wann und wie lange Du über Deinen Internetzugangsprovider ins Internet gehst

Übersetzt in die Sphäre der direkten, persönlichen Beziehungen und Gespräche, die für jeden zum Alltag gehören, würde die “Vorratsdatenspeicherung” bildlich so aussehen, dass immer dann, wenn Du zum Beispiel mit anderen Personen in Cafes, auf dem Marktplatz oder zu Veranstaltungen zusammentriffst, um zu plaudern oder Dich auszutauschen, ein Polizist wie der “Teufel aus der Box” vorspringt und sich automatisch und unsichtbar Deinen Namen und die Namen aller Leute, mit denen Du gerade sprichst oder die zufällig um Dich herumstehen, die Dauer Eures Zusammentreffens, den Namen von Straßen und Plätzen, an denen Ihr zusammentrefft und die Personalien Eures Personalausweises in ein großes, dickes Notizbuch notiert.”
[komplett lesen]

sehr ausfuehrlich und informativ berichtet netzpolitik rund um den beschluss:
“Kunstaktion gegen Vorratsdatenspeicherung”
(waehrend der kabinettssitzung fand eine kleine kunstaktion zum thema in potsdam statt)
“Vorratsdatenspeicherung im Kabinett beschlossen – Mitglieder von SPD, CDU und CSU dagegen”
(noch mal alles zusammengefasst mit dem hinweis auf eine aktion des ak vorratsdatenspeicherung, in dem parteimitglieder sich gegen die vds aussprechen sollen)
“Pressekonferenz zur Vorratsdatenspeicherung”
(makrus war bei der pressekonferenz live dabei und hat sich notizen davon gemacht)
“Vorratsdatenspeicherung: Reaktionen auf den Kabinettsbeschluss”
(sehr ausfuehrliche linkliste zu anderen newsseiten, parteiseiten etc., die sich auch zu dem beschluss geaeussert haben)

auch kai hat sich in weiteren artikeln zur vorratsdatenspeicherung geaeussert:
“Demokratie braucht Anonymität und keine Vorratsdatenspeicherung”
(beschaeftigt sich genauer mit dem regierungsentwurf und der frage ob sich anonymisierungstools rechtlich mit der vds vertragen.)
“Guter und böser Cop”
(die zweifelhafte rolle der frau zypries in diesem trauerspiel der angeblichen demokratie)

auf den ganzen seiten gibt es noch haufenweise weitere links die zu anderen blogs/seiten fuehren die sich auch mit dem beschluss und dem drumherum befassen. lesestoff gibt’s wirklich mehr als genug.

zum schluss moechte ich noch holgi zitieren:

“Gut gewählt Deutschland, du dumme Sau.”

interview mit mark shuttleworth

in der online-ausgabe des standard findet sich seit gestern ein interview mit ubuntu-gruender mark shuttleworth. verschiedene themen wurden angesprochen wie zb. die rolle die ubuntu als freie software-distru spielt, kleine ausblicke in zukuenftiges, der 100-dollar-laptop, proprietaere software/treiber und auch wie/wo ubuntu eingesetzt wird:

derStandard.at: Derzeit scheint sich die Ubuntu-UserInnen-Basis vor allem aus der Ecke der “technisch Interessierten” zu rekrutieren. Wie kann man das ändern und in einen breiteren Markt eindringen?

Mark Shuttleworth: Nun es gibt einige Umgebungen, in denen Ubuntu bereits eine bessere Wahl als Windows ist. Nicht überall, aber es gibt schon einige solcher Orte. Ein Beispiel: Wir bekommen derzeit viele Berichte von EntwicklerInnen, die Computer für ihre Eltern einrichten und Ubuntu darauf installieren, weil es da keine Probleme mit Spyware oder Viren geben wird, weil es sehr leicht zu warten und aktualisieren ist. Auf diese Weise bekommen sie dann nicht dauernd Anrufe von ihren Eltern, die sich darüber beschweren, dass ihr Rechner nicht mehr funktioniert, oder dass ihr Internet-Anbieter sie darüber informiert hat, dass sie Viren auf dem Computer haben. Für diese Leute tut Ubuntu alles was sie brauchen, sie haben einen Web-Zugang, E-Mail, Office und eine Tabellenkalkulation. In diesen Fällen ist Ubuntu also eine sehr gute Option für durchschnittliche BenutzerInnen.”

[…]

derStandard.at: Wann wird es möglich sein, in das nächstbeste Geschäft zu gehen, und Ubuntu einfach aus dem Regal zu nehmen?

Mark Shuttleworth: In Brasilien und China, aber auch in Russland oder der Ukraine geht das bereits. In Nordamerika oder Europa ist das halt noch nicht möglich.

Derzeit würde ich auch noch nicht versuchen, die großen IT-Hersteller dazu zu bringen, Linux auf ihren Consumer-PCs zu installieren, die Kosten, die dadurch entstehen würden, wenn KonsumentInnen unabsichtlich Linux kaufen, weil sie es für ein kostengünstiges Windows gehalten haben, wäre ein ernsthaftes Problem für diese Firmen. Insofern denke ich, dass die Zeit des Linux Desktops für den Massenmarkt noch nicht gekommen in. Das gilt natürlich nicht für spezielle Nischenmärkte, etwa im Workstation-Bereich oder auch in Schwellenländern. Hier gibt es gute Chancen, und wir versuchen diese gemeinsam mit anderen Firmen zu nützen.
[das komplette interview lesen]