Daily Archives: 2007-01-10

tageslinks 10-01-2007

telepolis:
“Überhaupt nicht lustig: Hitler ist komisch”

die presse:
“”Kein Pakt mit der ÖVP”: Proteste vor SP-Neujahrsempfang”
“SP-Differenzen um Studiengebühren”

futurezone:
“Dell will für jeden PC einen Baum pflanzen”
“Phishing-Angriff auf BA-CA-Kunden”
“Pleite für Kärntner Softwarefirma”
“ISPA sieht IT-Pläne der Regierung positiv”

heise:
“Anwaltverein kritisiert Überprüfung von Kreditkarten”
“Macworld: Auch Apple verbessert sein WLAN”
“Adobe Reader 7.0.9 schließt Sicherheitslücken”
“Blu-ray-Lager erklärt sich zum Sieger im Formatstreit”
“Fahnder weiten Ermittlungen gegen Kinderporno-Ring international aus”
“Innenminister wollen Terror- und Extremistenabwehr verbessern”
“US-Ministerium für innere Sicherheit räumt Datenschutzverstoß ein”

golem:
“Was die iPhone-Revolution vermissen lässt”
“40-Gramm-Ladegerät für die Hosentasche”

netzpolitik.org:
“Chaos Computer Club hackt für Holtzbrink?”
“Deutschsprachiges Ubuntu-Buch online verfügbar”

blog-bistro:
“Internet-Movie.”

rabenhorst:
“Regierung antwortet zu Bundestrojanern und Internetspionage”

bloc party – "i still remember" video

nach den letzten beiden, eher deprimierenden eintraegen, mal wieder etwas auf das man sich freuen kann. das neue bloc party album (“a weekend in the city” – bei amazon vorbestellen) beispielsweise. am 02. februar wird’s erscheinen. und das video zur neuen single “i still remember” kann man sich bei youtube anschauen.

bloc party – “i still remember” (youtube directlink)

[via nicorola]

anti-terrorpaket tritt morgen in kraft

“Neben dem Verfassungsschutz können künftig auch Bundesnachrichtendienst (BND) und Militärischer Abschirmdienst (MAD) Auskünfte bei Luftfahrtunternehmen, Banken, Post-, Telekommunikations- und Telediensteunternehmen einholen. Dies gilt nicht mehr nur bei Terrorverdacht, sondern auch im Rahmen der Aufklärung “verfassungsfeindlicher Bestrebungen” im Inland. Entsprechend ausgedehnt wird die Ermächtigung zum Einsatz des IMSI-Catchers für die Mobilfunküberwachung. Verdeckt fahnden dürfen Geheimdienste ferner im Schengener Informationssystem.

Für die auskunftsberechtigten Dienste wird es auch deutlich einfacher, die vorgesehenen Informationen bei Privaten einzuholen. Insbesondere wird das Verfahren nach Artikel 10 des Grundgesetzes, das eine ministerielle Anordnung mit Zustimmung der G10-Kommission des Bundestages vorsieht, beschränkt. Auskünfte etwa von Luftfahrtunternehmen und Banken können sich die Nachrichtendienste so unkomplizierter besorgen. Dem Parlamentarischen Kontrollgremium müssen sie aber weiter Bericht erstatten.”

und das meint, der in diesem blog so geliebte, bundesinnenminister schaeuble dazu:

“Das Inkrafttreten des Terrorismusbekämpfungsergänzungsgesetzes ist für das Aufspüren und die Verfolgung terroristischer Straftäter von ganz erheblicher Bedeutung”, ließ der CDU-Politiker verlautbaren. “Für die Arbeit der Behörden, die ihre Arbeit effektiv und rechtsstaatlich erledigen müssen, haben wir vernünftig angepasste Rechtsgrundlagen geschaffen und einige umständliche Verfahren gestrafft.” Gleichzeitig hätte der Gesetzgeber aber nicht “in den Kernbereich der Lebensführung der Bürger” eingegriffen, “deren Sicherheit unser Anliegen ist”. Schäuble betonte, dass die Befugnisse der ersten beiden Anti-Terrorpakete “zur Aufklärung terroristischer Strukturen und des terroristischen Umfeldes beigetragen” hätten.”

was mir wirklich angst machen wuerde, waere wenn der schaeuble die scheisse glaubt, die er so den ganzen tag von sich gibt. mit dem anti-terrorpaket wird sich nichts aendern. nicht ein stueck! die terroristen werden trotzdem weiterhin terror verbreiten. das einzige was sich aendert ist, dass deutschland (und viele andere staaten) immer mehr in richtung ueberwachungsstaat mutieren.
ich bin ja gespannt wann es gesetzlich geregelt wird, ueberwachungskameras in jeder wohnung aufzustellen, um so jeden einzelnen buerger, in jeder einzelnen minute seines lebens zu ueberwachen. oh, du schoene neue welt!

lebenslange schueler-id in deutschland

morgen (donnerstag) wird der bildungsausschuss des landes schleswig-holstein ueber den entwurf des neuen landesschulgesetzes diskutieren.
worum geht’s? jeder schueler soll eine lebenslange schueler-id. neben der id sollen folgende daten in der datenbank gespeichert werden:

-angaben zu den besuchten schulen und unterricht
-geschlecht
-geburtsmonat/-jahr
-ersteinschulung
-staatsangehoerigkeit
-nichtdeutsche verkehrssprache
-art der wiederholungen
-schwerpunkte der unterrichtseinheiten (fremdsprachen, foerderschwerpunkt, ganztagsbetreuung)
-nachschulische angaben (ausbildungsberuf/studium, fachrichtung, “stellung im beruf und wohnort”)
-zugriff auf kerndatensaetze der schulen (angaben ueber klasse und kurse, schueleranzahl, zahl der lehrkraefte inklusive karriere oder “lehrkraftsbewegung”)

so, das sollte man jetzt erstmal sacken lassen….
ich kann ehrlich nicht verstehen das so ein abslouter (gefaehrlicher) bloedsinn keine proteste seitens der bevoelkerung, seitens der medien mit sich zieht (oder habe ich das bloss nicht mitbekommen?).
immerhin gibt es noch eine letzte bastion des verstands – die datenschutzbeauftragten. leider ist deren macht auch nur sehr beschraenkt bzw nicht existent. denn viel mehr als ermahnen/kritisieren und versuchen die politiker an der spitze wieder zur vernunft zu bringen, geht leider nicht.

“Der Entwurf des neuen Schulgesetzes wird von den schleswig-holsteinischen Datenschützern kritisiert, weil die Datensammlung zur Erstellung von “Bildungsverlaufsanalysen” die gesamte schulische Karriere umfasst. Dabei ist die ID so gestaltet, dass die Karriere einzelner Schüler verfolgbar wird, trotz Pseudonymisierung und Verwendung einer “zweiten Datenbank”, in der nur die pseudonymen Daten stehen sollen. So erklärt Thilo Weichert, Leiter des unabhängigen Datenschutzzentrums in einer Stellungnahme: “Der Informationsbedarf der Kultusverwaltung darf nicht dazu führen, dass landes- und bald bundesweit ein Register über sämtliche Schülerkarrieren vorliegt. Die Gefahren schon beim Gebrauch sind immens; die Missbrauchsrisiken unüberschaubar. Die Schülerdatei ist als Instrument geeignet, Ausbildungs- und Berufskarrieren zu zerstören.” […]

Insgesamt entsteht nach Ansicht der Datenschützer ein Datenkonglomerat, mit dem die angedachte Pseudonymisierung wieder aufgehoben werden kann. Ein Hintergrundpapier zur neuen Schülerstatistik spricht von einem unverhältnismäßigen Eingriff in das Recht auf informationelle Selbstbestimmung, der wegen der fehlenden Zweckbeschreibung und -begrenzung der Individualstatistik auch ein Verstoß gegen die Normenbestimmtheit sei.”

[hervorhebungen von mir]

[via heise]

re:publica 2007

“Info

“re:publica – Leben im Netz” greift als Konferenz das auf, was einige unter “Web 2.0″, andere unter “Open Source” oder “Social Media” verstehen:

Soziale Netzwerke, Blogs, Podcasts, Videocasts, Online- und Offline-Communities und -Services – all diese Aspekte werden bei der re:publica ebenso umfassend zur Sprache kommen wie Hintergründe, die Philosophie, die Prinzipien, die rechtlichen Grundlagen der sozialen (R)evolution im Netz.

Kurzum: Es geht um Kultur.

Neben den Diskussionen und Vorträgen wird es Workshops geben und auch kommerzielle Aspekte kommen zur Sprache: re:publica wird diskutieren, ob und wie man als Blogger oder Podcaster seinen Lebensunterhalt verdienen kann und auf bisherige Erfahrungen zurückblicken.

Die “re:publica – Leben im Netz” wird von newthinking communications und Spreeblick organisiert und durchgeführt.”

offizielle seite: re:publica
offizielles wiki: re:publica wiki
[via spreeblick, netzpolitik.org, futurezone]

das ganze findet vom 11. bis 13. april 2007 in der berliner kalkscheune statt. ueber ostern bin ich eventuell fuer ein paar tage in der naehe von berlin. ich weiss jedoch noch nicht ganz genau fuer wie lange. aber wenn’s sich ergibt, werde ich auf jeden fall mal vorbeischauen.

sony verliert drm-prozess in frankreich

“Das Gericht stellt in seinem Urteil fest, dass Sony die Kunden seines Download-Angebotes Connect nicht ausreichend darüber informiert, dass sich die dort gekauften Titel ausschließlich auf bestimmten Abspielgeräten aus dem Hause Sony anhören lassen. Auf diese Weise würden die Kunden irregeführt. Sony muss jetzt laut Urteil in seinem Download-Shop deutliche Hinweise auf diese Kopplung von Musik und Abspielgeräten anbringen. Zusätzlich wurde das Unternehmen dazu verpflichtet, das entsprechende Urteil auf der Homepage zu veröffentlichen. Sony hat noch nicht entschieden, ob die Firma in Berufung gehen wird.” […]

mit dieser entscheidung koennte es nun auch apple an den kragen gehen. da apple mit ihrem itunes store und ihrem eigenen, zu anderen herstellern inkompatiblen drm-system, eine quasi monopol-stellung haben:

“Auf europäischer Ebene könnte weniger Sony sondern Apple wegen des Missbrauchs einer marktbeherrschenden Stellung im Online-Musikvertriebs unter Druck geraten. Im Dezember 2005 hatte die EU-Kommission ein Diskussionspapier zur Interpretation von Artikel 82 des EU-Vertrags vorgelegt. Artikel 82 verbietet Unternehmen die missbräuchliche Ausnutzung ihrer marktbeherrschenden Stellung. Kopplungsgeschäfte werden in Artikel 82 ausdrücklich als eine mögliche Missbrauchsform genannt.”

[via irights.info]