Daily Archives: 2006-11-23

die befreiung der information

im deutschlandradio wurde heute ein interview zum thema freie software/freier zugang zu informationen gefuehrt. zu dem thema wurde andre spiegel befragt. und das nicht ohne grund. andre spiegel ist ein verfechter der open-source bewegung und hat deshalb auch sein buch als freie information zur verfuegung gestellt.

zum interview – “freie software fuer freie buerger”: mp3(2,1mb/08:46min)
zum buch (welches man natuerlich auch kaufen kann) – “die befreiung der information”: pdf(0,5mb/176seiten)
zum blog von andre spiegel

sicherheitsluecke bei pin-nummern

dass das sicherheitssystem der banken rund um die pin-nummern nicht der weisheit letzter schluss ist, findet sich ja immer mal wieder in den medien. so auch nun wieder.
bruce schneier kommt in seinem blog zu folgendem schluss:
“…One of the most disturbing aspects of the attack is that you’re only as secure as the most untrusted bank on the network. Instead of just having to trust your own issuer bank that they have good security against insider fraud, you have to trust every other financial institution on the network as well. An insider at another bank can crack your ATM PIN if you withdraw money from any of the other bank’s ATMs….”
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das zugrunde liegende resaerch paper (von omer berkman und odelia moshe ostrovsky) kann man sich unter folgendem link runterladen: “The Unbearable Lightness of PIN Cracking”.pdf

auch in der online ausgabe der oesterreichischen tageszeitung “die presse” findet sich ein artikel zum thema:
“…Die Schwachstelle liegt im Verfahren, wie die PIN-Codes verschlüsselt und quer durch das internationale Finanzsystem geschickt werden. Das Problem ist noch um ein Vielfaches größer, als bislang angenommen, so die Verfasser. Bei bisherigen Attacken führten etwa 15 Versuche, den Code herauszufinden, zum Erfolg. Nun würden ein bis zwei Versuche ausreichen, um in den Besitz des korrekten PINs zu kommen, warnen die Forscher. Die theoretische Auslegung des vierstelligen Codes erfordert im Schnitt 5.000 Versuche…”

und da, im bankenwesen, das wort sicherheitsluecke nicht existiert ;), wehrt man sich erstmal vehemment gegen alle vorwuerfe:
“…”So einfach ist es nicht, denn praktisch ist ein solcher Diebstahl unmöglich”, widerspricht Susanne Stöger, Sprecherin von First Data Austria. Das Unternehmen ist für die Abwicklung des bargeldlosen, kartengestützten Zahlungsverkehrs zuständig…”
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die frau argumentiert in dem artikel zwar noch weiter, es laeuft aber alles auf diese “das system 100% sicher” stellungnahme hinaus.

ich bin gespannt, wann die naechste grosse schlagzeile ueber pin-betrug/klau/hack (was auch immer sich die medien einfallen lassen) kommt. und wie sich die banken dann mit ihrem “absolut sicheren system” erklaeren wollen.

massenkriminalisierung in australien

“Wer in Australien öffentlich „Happy Birthday“ singt, muss künftig mit bis zu 800 Euro Bußgeld rechnen. Das folgt aus dem Gesetzentwurf für das neue australische Urheberrecht, der Anfang November das Repräsentantenhaus passiert hat…”

dazu mal ein kleines beispiel wie teuer es wird, wenn sich verschiedene faktoren verketten:
“…Da „Happy Birthday“ in Australien noch bis 2030 urheberrechtlich geschützt ist, stellt das öffentliche Singen in Zukunft eine Straftat dar, wenn Unbeteiligte in Hörweite sind. „Nach dem Gesetzentwurf ist das eine ungenehmigte öffentliche Aufführung, und die steht unter Strafe“, so Peter Coroneos. Das Gesetz sieht dafür bis zu 1320 Australische Dollar Strafgebühren (circa 800 Euro) vor. „Wenn sie davon noch ein Video drehen, riskieren sie eine weitere Strafe für den Besitz eines Gerätes, mit dem sich unzulässige Kopien herstellen lassen. Sollten sie das Video dann noch ins Internet stellen, damit andere es sehen können, ist das illegale Verbreitung, die ebenfalls mit bis zu 1320 Dollar Strafe bewehrt ist. Alles in allem kommen dafür bis zu 3690 Dollar Strafzahlungen zusammen“, rechnet Peter Coroneos vor…”
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ich weiss ja nicht was die feinen herren in australien an substanzen zu sich nehmen, aber sie sollten es sofort sein lassen. das kann doch wohl nicht ihr ernst sein. ich hab gedacht in unseren breitengraden gibt es teilweise absurde regelungen was das urheberrecht anbelangt, aber die australier schiessen mit diesem gesetzesentwurf eindeutig den vogel ab. das kann’s ja wohl nicht sein.
ich war bislang immer der auffassung, das urheberrecht sollte den schoepfer geistigen eigentums bis zu einem gewissen grad schuetzen und nicht mit einem schlag massenhaft leute kriminalisieren.

ueber 500000 deutschsprachige wikipedia artikel

die deutschsprachige ausgabe der wikipedia hat heute morgen den naechsten meilenstein erreicht. es wurden bereits ueber 500.000 artikel in die freie online enzyklopaedie eingestellt.

“…”In den vergangenen Jahren ist die freie Online-Enzyklopädie in die Top10 der meist aufgerufenen Webseiten aufgerückt. Nach Schätzungen verzeichnet die deutschsprachige Ausgabe derzeit rund 300 Millionen Seitenaufrufe pro Monat. International wird das Projekt mit seinen weit über 100 Sprachausgaben jeden Monat von 154,8 Millionen Besuchern genutzt und steht damit auf Platz 6 aller Websites. “Diese Zahlen belegen auf eindrucksvolle Weise, dass es einen enormen Bedarf an aktuellem, frei verfügbarem Wissen gibt”, erklärt Kurt Jansson, Vorsitzender von Wikimedia Deutschland…”
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trotz (oder gerade wegen) dieser positiven zahlen, hat die wikipadia immer noch probleme mit dem vandalismus bzw falschinformationen. in zukunft soll das augenmerk verstaerkt auf die qualitaet der artikel liegen. eine neuerung die, laut wikipedia gruender jimmy wales, deshalb eingefuehrt werden soll ist die “stabile artikelversion”. d.h. bestimmte artikel werden genauestens auf ihre richtigkeit geprueft und anschliessend als nicht vandalisiert markiert.